Gut mit dem zu Ende gehenden Jahr 2016 abschließen, nebenbei noch einige Erfolge sichern und dadurch ein Stück Zufriedenheit ins neue Jahr vorausschicken, das ist das Ziel des, zu dem Claudia Kauscheder vom Abenteuer Home-Office eingeladen hat.
In einer vorangestellten Umfrage haben sich die meisten für das Thema ausgesprochen, unfertige Projekte abschließen zu wollen.
Weil dies angesichts der verbleibenden Zeit zu ziemlichem Abschlussstress führen kann, hat Claudia eine Entscheidungsmatrix zur Verfügung gestellt, mit deren Hilfe wir uns erst einmal entscheiden müssen, welche Projekte uns so wichtig sind, dass wir sie abschließen wollen oder müssen. Dabei könnte uns ja auch klar werden, dass manch ein Projekt ein ziemliches Schattendasein führt, unseren Schreibtisch unnütz belagert und nur von einer Ecke in die andere verschoben wird. Ist es nicht erleichternd, wenn wir uns von diesen mitgeschleppten Ballast verabschieden?
Zur Aufgabe dieser „work in progress“ gehört es, über die Ergebnisse auf unserem Blog zu berichten. Auf diese Weise lassen wir andere an unseren Freuden und Leiden teilhaben.
Daher an dieser Stelle der Bericht über meine Vorhaben und unfertigen Projekte, die ich sicher huckepack über die Jahresschwelle tragen werde.
Über eigene unfertige Projekte zu schreiben und dies auch noch im eigenen Blog, das befremdet und fällt mir nicht leicht. Jedoch gehört Scheitern zum Leben und wer weiß, was es an Hilfen bringt.
Wie soll nun mein 2016 ausklingen?
Was will oder kann ich noch abschließen oder wenn das nicht möglich ist, wovon will ich mich verabschieden?
Zwei Projekte liegen mir da am Herzen: Das eine ist die Überarbeitung der Website praxis-ressources.de. Sie braucht einen neuen Anstrich und muss lebendiger werden.
Das werde ich aber nicht mehr hinkriegen bis zum Jahreswechsel. Aber ich arbeite im Hintergrund daran.
Das zweite Projekt ist der Start meines Podcast und damit ist die Katze aus dem Sack; denn davon habe ich hier ja noch gar nichts erzählt.
Ja puttygen , ich will einen Podcast starten mit Interviews von interessanten Frauen, die davon erzählen, wie sie über Stock und Stein, über Berge und durch Täler zu einer interessanten Persönlichkeit geworden sind.
Ich lese gerne Biografien und höre Menschen zu, die davon erzählen, welche (Um)Wege sie gegangen sind, welche Türen sich leicht oder schwer für sie öffnen ließen und was ihnen dabei geholfen hat.
Ich merke bei mir selbst, wenn ich solchen Geschichten lausche, gehen meine Gedanken verborgene Wege und verweben sich zu neuen Ideen, ohne dass ich mich anstrengen muss.
Wenn das bei mir so ist, könnte das ja bei anderen auch so sein.
Da ich mit Frauen arbeite, die oftmals beruflich feststecken, sich aber nach Veränderung sehnen, ohne so recht zu wissen, wie oder wohin es gehen soll, könnte es geschehen, dass beim Zuhören auch bei Ihnen so ganz leise Ideen auftauchen, locken und sich einschmeicheln.
Dann müssen diese Ideen aufgegriffen, in Form gebracht und umgesetzt werden. Dabei helfe ich gern.
Warum erzähle ich das hier in diesem Zusammenhang?
Nun, die Idee mit dem Podcast ist geboren. Aber haben Sie hier schon eine Episode gefunden?
Eben nicht, obwohl ich seit dem Sommer daran arbeite.
Und warum nicht, was ist das Problem?
Zwei Episoden habe ich aufgenommen. In der ersten wollte ich das Projekt einführen und mich vorstellen.
Diese ist missraten. Ja, sie ist wirklich missraten Und nun liegt das Ganze am Boden, weil ich doch die zweite Episode nicht vor der ersten veröffentlichen kann, nicht wahr?
„Was ist denn so schwierig daran, die erste einfach noch einmal aufzunehmen“, fragen Sie mich vielleicht etwas verwundert?
Nun, es handelt sich ja um Interviews. Also sind zwei Menschen daran beteiligt.
So auch bei meiner ersten Episode.
Ich hatte eine Kollegin gebeten, mit mir das Interview zu führen, mich zur Idee des Podcast zu befragen und so über ein Gespräch mit mir den Podcast aus der Taufe zu heben.
Anstatt dessen ist die Episode langweilig, inhaltlich unpräzise geworden und kommt ganz bestimmt nicht als Appetizer daher.
Wenn ich sie noch einmal aufnehmen möchte, muss ich meiner Kollegin mitteilen, dass ich mit dem vorliegenden Ergebnis unzufrieden bin, und zwar mit meinem Part, nicht mit ihrem.
Ist das nicht entsetzlich blamabel?
Es ist mir so peinlich, dass ich darüber in Stockstarre verfallen bin; denn meine Interviewpartnerin hat sehr wenig Zeit und hat sie sich für mich dennoch genommen.
Sie fragt sich sicher ohnehin, wo das Interview bleibt und wann ich damit endlich an die Öffentlichkeit trete. Ganz zu schweigen von meiner zweiten Interview-Partnerin, die ich damit ja auch im Wartestand halte.
Aber kennen Sie das? Man möchte unter die Decke kriechen und meint, damit sei das Problem aus der Welt.
Wenn ich dieses Problem nicht löse, gibt es keinen zufriedenen Jahresausklang. Das weiß ich.
Der Start meines Podcast sollte der inhaltliche Kern meines 2016 sein. Anstatt dessen klingt das Jahr aus mit dem Gefühl des Scheiterns und der Stockstarre – quasi ein verlorenes Jahr.
Das ist schwer hinzunehmen, nicht wahr, dass Peinlichkeit und Stockstarre einen Jahresinhalt zunichte machen.
Haben Sie einen Vorschlag für mich, mit dem ich noch etwas Wohlklang in den Ausklang bekomme?
Liebe Brigitte,
derartige und andere Peinlichkeiten kenne ich selbst zur Genüge. Diese oder auch nur einen Teil davon dann auch noch im Internet zu veröffentlichen, das ist mir schon wieder unangenehm. Ungewöhnlich finde ich aber auch zu sehen, das hier Dinge preisgegeben werden, die sonst vielleicht nur die berühmte Bettdecke kennt. Das finde ich gut und es hilft mir an der einen oder anderen Stelle.
Hätte ich mich aber nicht mit meinen „Problemchen“ beschäftigt und hier und da mal rein gelesen, hätte ich wohl weiterhin gedacht „Hilfe, warum kann ich das nicht. Und immer bleib ich stecken! Die Anderen machen das immer so gut.“
Das Gute ist ja, zu lesen, dass irgendwo doch jede(r ) an Grenzen stößt, sich irgendwie auch wieder aus dem Schlamassel rauszieht und hinterher eine gute Geschichte dazu schreiben kann.
Dein Projekt „Einen Podcast einzuführen“ finde ich persönlich ein richtig dickes Ding. Toll, dass du das vorhast. Lass es bitte nicht sterben nur weil das Kalenderjahr um ist! Die Idee ist richtig Klasse und ich würde mich freuen, wenn ich mal rein hören kann – In 2017 oder auch 2018 das ist egal, mir jedenfalls. Das ist bestimmt total spannend.
So eine Rede vor dem Mikro kannst du evtl. wirklich unter der Bettdecke oder beim Spaziergang üben, dann vor einem oder zwei vertrauten Personen usw.
Eine Erkenntnis, die ich in diesen 2Wochen für mich gezogen habe ist zB: ich streiche die Dinge aus diesem Jahr die mich echt teilweise an den Rand der Verzweiflung gebracht haben und sage „Goodbye“. – (so der Plan).
Ob der Bauch schon weiß, was der Kopf so beschlossen hat … Das Ergebnis ist noch nicht klar.
Lieben Gruß und Kopf hoch
Claudia
Wow, liebe Claudia, solch‘ ein Kommentar von Dir, so einfühlend und tiefgründig.
Herzlichen Dank dafür.
Ja, ob der Bauch schon weiß, was der Kopf beschlossen hat? Vielleicht teilt er es uns in Traum mit.
Mal sehen, was die nächsen Nächte bringen…
Herzlichen Dank für Deine Ermutigung. Sie wird mir helfen; denn wenn jemand sich auf etwas freut oder es von uns erwartet, dann ruft doch etwas nicht wahr?
Nein, mein Podcast soll nicht dem Goodbye2016 anheim fallen.
Ich hoffe, Du wirst es hören, wenn er auf der Bühne erscheint.
Einen schön ruhigen 4. Adventsonntag wünsche ich Dir.
Herzlich – Brigitte
Liebe Brigitte,
dein Artikel berührt mich sehr … und ich frage mich, wie du auf die Idee kommst, nicht mehr schreiben zu können? Du schreibst in wunderbaren Bildern, ich finde den roten Faden und folge dir beim Lesen sehr gerne! Aber das nur als Antwort auf einen Kommentar von dir, du weißt schon.
Das Dilemma verstehe ich sehr gut. Und je länger du damit wartest, mit deiner Kollegin darüber zu sprechen, umso schwerer wird es wahrscheinlich. Du hast es jetzt hier aufgeschrieben. Vielleicht liest sie es und kommt auf dich zu? Oder du magst ihr den Link zu diesem Artikel schicken … damit sie weiß, was los ist?
Und nein, ich finde das überhaupt nicht peinlich. Es ist menschlich. Und schön, wenn es auf Blogs, seien sie noch so professionell, menschelt. Denn dann spüre ich den Menschen dahinter und das ist wichtig, um eine Beziehung aufzubauen.
Übrigens ist das Führen von Interviews in meinen Augen eine wahre Kunst! Und es liegt auch am Moderator (oder Fragen-Steller), dass der rote Faden gewahrt wird. Wobei. Braucht es den wirklich in einem Gespräch?
Ich könnte mir vorstellen, dass du einen Wohlklang in den Ausklang bringst, wenn du das mit deinen Kolleginnen klärst. Nicht morgen. Heute.
Ich horche auf den Stein, der dann von deinem Herzen plumpst!
Liebe Grüße aus Wien,
Claudia
Liebe Brigitte,
ich fände es höchst verwunderlich, wenn eine Aufnahme beim ersten Mal gelänge.
Bei mir liegen irgendwo 15 Video-Anfänge, die den Rand der Festplatte nie verlassen haben.
Ich finde das nicht peinlich. Es gehört dazu, dass am Anfang noch was zum Lernen dabei ist.
Mein Vorschlag:
Die Fragen sind ja da.
Also könntest du sie dir selbst beantworten, das aufzeichnen und herausfinden, was genau dir nicht gefällt.
Im Netz gibt’s auch Tipps für Stimme, Melodie im Satz und andere Feinheiten. Ich glaube aber, am Anfang sich erstmal selber zu lockern, bringt schon viel.
Und super, dass wenig es merken. So wächst Du mit deinem Publikum.
Deinen Partnerinnen kannst du das ohne Weiteres sagen, finde ich.
Ein Podcast ist nichts für nebenher.
Herzliche Grüße
Elke
Liebe Elke,
ganz herzlichen Dank für Deinen Kommentar. Du bist beinahe die erste, die etwas in meinem Blogbereich hinterlassen hat. Das feiere ich ganz besonders.
Natürlich hast Du sehr recht, dass es höchst bemerkenswert wäre, wenn die erste Aufnahme gleich perfekt wäre.
Im Kopf stellt sich das immer so ein. Und ich wollte ja auch ein lockeres Gespräch, möglichst natürlich.
Das hatte aber zur Folge, dass ich stellenweise ausgeufert bin und die Antwort auf die Frage nicht klar rüberkommt.
Was die Sache schwierig macht, ist, dass es ja die Einführung sein soll und dass es inzwischen ein zweites Interview gibt, bei dem ich das Interview geführt habe. Diese Aufnahme erscheint mir ganz inOrdnung.
Wenn ich nun das zweite Interview veröffentliche, fehlt die Einführung und meine Vorstellung . Das ist doch komisch oder?
Die Grundidee im Vorgehen war einfach ungünstig und dafür muss ich jetzt eine Lösung finden.
Dir einen schönen Abend und auf ein Nächstesmal
Herzlichen Gruß